Für Golfer, die lieber Videos schauen, als Texte zu lesen, um ihren Abschlag mit dem Driver oder dem Fairwayholz zu verbessern, habe ich dieses Video gedreht:
Abschlagen mit dem Driver — das erscheint manchmal wie Lottospielen ohne Kugelschreiber. Die Erfolgsquoten sind einfach zu gering. Woran liegt das? Und gibt es da vielleicht einen Trick fürs Training? Ja, es gibt einen. Das ist die angenehme Nachricht. Die unangenehme lautet: Der Trick für den Drive ist individuell verschieden. Für den einen lautet er »stärker greifen und den Schläger im Abschwung flacher machen«, für den nächsten Golfer lautet das Geheimnis vielleicht »schwächer greifen und früher schlagen«. Das hängt vom Schwung ab, den der Golfer mitbringt.
Mein Ratschlag: Hören Sie nicht auf Ratschläge
»Man hört doch immer, man müsse den Ball mit dem Driver in der Aufwärtsbewegung schlagen. Das sagen selbst die Tour-Spieler in ihren Golf-Videos.« Das stimmt auch, denn der Ball fliegt beim Abschlag in der Regel weiter, wenn er höher startet und weniger Drall hat. Das gelingt wiederum, wenn der Schläger von unten an den Ball kommt und beim Treffen wenig Loft hat. Jetzt hat es aber in der Praxis wenig Sinn, den Ball beim Abschlag immer weiter nach links und die Hände immer weiter vor den Ball zu schieben. So einfach ist es leider nicht. Die Hände müssen außerdem im Treffmoment über oder leicht vor den Ball gebracht werden, um den Rückwärtsdrall zu reduzieren. Das erfordert ein richtiges Schlagen und das ist erstens schwierig und zweitens meist das letzte, was beim Driver wichtig ist. Den Versuch, den Rückwärtsdrall zu reduzieren, sollten Sie deshalb zurückstellen, bis Sie Draws schlagen können.
Slices sind Silber, Draws sind Golf
Wenn Ihr Ball vom Tee als Draw fliegt, werden Rückwärtsdrall und Eintreffwinkel bereits im grünen Bereich liegen. Extrem steil kommt der Schläger nämlich meist nur dann in den Ball, wenn er von außen kommt. Beim Draw muss der Schläger von innen kommen. Extrem viel Rückwärtsdrall hat der Ball in der Regel nur dann, wenn die Schlagfläche beim Treffen weit geöffnet ist. Beim Draw zeigt die Schlagfläche leicht nach links im Verhältnis zur Schwungbahn des Schlägers.
Mit einem Draw steigt die Lebensqualität enorm
Um Draws zu erlernen, müssen Sie zunächst analysieren, was der Ball macht: Wohin startet er beim Abschlag und wohin dreht er? Startet er gerade oder links und dreht nach rechts (Slice oder Pull-Slice), empfehle ich, die Schwungbahn als Erstes zu korrigieren. Startet er beim Abschlag nach rechts und dreht weiter ab (Push-Slice), ist es sinnvoll, die Schlagfläche zu schließen. Bei der Schwungbahn hilft den meisten ein Abflachen des Schaftes im ersten Teil des Abschwunges, wobei die rechte Hand möglichst lange hinter der linken bleibt. Bei der Schlagflächenstellung hilft beim Abschlag ein ausreichend starker Griff, bei dem der Schläger eher durch die Finger als durch die Hand läuft, gepaart mit einem geraden linken Handgelenk im höchsten Punkt des Ausholens.
Hier finden Sie den ausführlichsten Artikel im Netz zum Thema Draw.
Wenn der Ball dann auch bei einem sauber getroffenen Abschlag zwar als Draw, aber zu flach fliegt, empfehle ich, einen Driver mit mehr Loft zu verwenden. Es gibt sogar Spieler auf der Tour, deren Driver 12 Grad Loft haben. Da ist es keine Schande, wenn Ihr Driver 14 Grad Loft hat.