Jugend-Golf

»Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte. Sie widerspricht den Eltern und tyrannisiert die Lehrer.«

Auch wenn es keinen Beweis gibt, dass Sokrates das je gesagt hat, bin ich vorsichtig mit solchen Gemeinplätzen. Gleichwohl stelle ich eine neue These auf:

Die Jugend wird immer dicker, unbeweglicher, langsamer, ungeschickter und weniger eloquent.

Und dann darf man sich nicht wundern, wenn Golf der falsche Sport ist, denn wer das Bällchen weit und gerade schlagen will, braucht Beweglichkeit, Geschick und Schnelligkeit. Die mangelnde Eloquenz ist dem Ball zwar egal, lässt den Boxverein für das Kind aber vielleicht auch attraktiver erscheinen.

Und was ist die Lösung? Sollen wir jetzt Fernseher, Computer, Autos und Kohlenhydrate verbieten? Quatsch. Gandhi, der bekannte Scratch-Golfer, soll gesagt haben: »Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen willst.«

Wenn Ihr Golfspiel Ihre Kinder ansteckt, schön. Einladen, Inspirieren, Ermutigen — alles wunderbar. Belohnen und motivieren? Besser nicht, denn dann golft Ihr Kind, um belohnt und motiviert zu werden. Dem Spaß an der Sache leisten Sie so nur einen Bärendienst.

Hier die Daten, die meine These unterfüttern: Stuttgarter Nachrichten: Untersuchung vor Einschulung in Stuttgart: Jedes vierte Kind kann nicht hüpfen

Um dem Missverständnis nicht mit Karacho in die Arme zu rennen: Natürlich gibt es noch zig andere Gründe für den Niedergang des Golfsports. Hier hatte ich einige genannt:

Glücklicherweise hat Corona dem Golfsport einen Booster verpasst. Ich hoffe, dass der mit der Rückbesinnung zur Normalität nicht verpufft.