Driver

1. Kaufen Sie einen modernen Driver.
Die Driver werden jedes Jahr weiterentwickelt, und selbst, wenn die Kurve der Leistungen abflacht, ist der Unterschied eines neuen Drivers im Vergleich zu einem, der zehn Jahre auf dem Buckel hat, deutlich zu spüren. Während meines Unterrichts sehe ich täglich Schläge, bei denen der Ball mit der Hacke oder der Spitze getroffen wird, und es ist immer wieder erstaunlich, wie weit, hoch und gerade der Ball trotzdem fliegt. Ältere Modelle verzeihen Fehler deutlich weniger.

Moderne Schläger machen das Spiel einfacher — wenn Sie genau zu Ihrem Schwung passen.

2. Es gibt nicht den perfekten Driver.
Es ist unmöglich zu sagen, ob das aktuelle Modell des Herstellers X oder Y grundsätzlich ein »guter« Golfschläger ist oder ein »schlechter«. Die aktuellen Modelle sind eigentlich alle brauchbar, aber wenn das Holz 1 nicht zu Ihrem Schwung passt, nützt Ihnen das nichts. Allgemeine Tests sind deshalb nur von begrenztem Wert.

3. Loft, Schlagflächenstellung und Schaft sind wichtig.
Ob Loft, Schlagflächenstellung und Schaft zu Ihrem Schwung passen, finden Sie entweder durch Ausprobieren auf einem Demo-Tag heraus oder bei einem Fitting. Wenn Sie bei einem Demo-Tag einen Driver finden, der sensationell passt, kaufen Sie am besten genau diesen, denn ein anderer Schläger kann, trotz gleicher Spezifikationen, schon wieder ganz anders sein — hauptsächlich der Schaft.

Bei einem guten Fitting wird ein Radar-Gerät eingesetzt, das Ihnen nicht nur zeigt, wo der Ball landet, sondern auch wie er geflogen ist (Höhe, Drall, Geschwindigkeit etc.) und wie die Treffmomentfaktoren aussahen: Wohin zeigte und schwang der Schläger etc.)

4. Kaufen Sie Driver mit verstellbarem Loft.
Wenn Sie noch an Ihrem Schwung arbeiten — und wer tut das nicht? —, dann ist eine Verstellmöglichkeit des Lofts sehr hilfreich. Oft, wenn ich meinen Schüler vom Fade zum Draw bringe, stelle ich nachher den Loft etwas höher ein. In der kalten Jahreszeit erzeugen die meisten nicht so eine hohe Schlägerkopfgeschwindigkeit wie im Sommer, und dann hilft auch mehr Loft. Wenn es im Sommer warm und windig ist und der Boden trocken, hilft weniger Loft.

Den Loft kann man inzwischen innerhalb von wenigen Sekunden verstellen; ein kleiner Schlüssel, der mitgeliefert wird, genügt.

5. Kaufen Sie einen Driver mit verstellbarer Schlagfläche.
Wenn man die Schlagfläche mehr öffnen oder schließen kann, dann kann man das Holz so einstellen, dass es, bei gleichem Griff und Schwung wie bei den Eisen, geradeaus fliegt. Manchmal muss man das Holz 1 sonst etwas anders greifen als die anderen Schläger. Mit einer verstellbaren Schlagfläche kann man auch kleine Unzulänglichkeiten im Schwung gut ausgleichen. Wem der Draw beispielsweise sehr schwerfällt, der schließt die verstellbare Schlagfläche seines Metall-Holzkopfes einfach so weit es geht.

Mit solchen Köpfen aus Persimmon (Dattelpflaume) habe ich vor 30 Jahren begonnen. Und in meiner Lehrzeit habe ich sogar noch gelernt, wie man sie aufarbeitet und wickelt.

6. Kaufen Sie im Zweifel lieber einen zu weichen Schaft.
Viele Golfer halten alle Flexes unter R für indiskutabel. Sie machen sich das Leben jedoch unnötig schwer, wenn der Schaft zu steif ist oder zu wenig Torque hat.

7. An einem geringen Loft ist nichts Männliches.
Das Gleiche wie für den Flex gilt auch für den Loft: Wählen Sie im Zweifel lieber einen zu hohen Loft. Ein Holz 1 mit zu wenig Loft verleitet Sie zum Löffeln oder dazu, die Schlagfläche zu öffnen, damit der Ball überhaupt in die Luft kommt. So kann man sich mit einem falschen Schläger den Schwung versauen.

8. Benutzen Sie den Driver beim Training auf der Range.
Der Driver zeigt Ihnen, ob der Schwung wirklich in Ordnung ist, denn kleinste Verdrehungen äußern sich sofort in einem Abdrehen des Balles. Natürlich müssen Sie sich damit nicht quälen, wenn schon die Fairwayhölzer nicht gelingen, aber wenn das sichergestellt ist, sollte auch Ihr Holz 1 zum Einsatz kommen. Fortgeschrittene (Vorgabe < 6) können mit der höchsten Lofteinstellung auch versuchen, den Driver vom Fairway zu schlagen.

9. Setzen Sie das Holz 1 auf dem Platz nur ein, wenn es Ihnen Schläge spart.
Auch wenn das gute Stück viel Geld gekostet hat und beeindruckend aussieht, muss man es nicht an jedem Loch zücken. Über Handicap 18 braucht man ein Holz 1 auch nur sehr selten, um sich weiter zu verbessern. Sollte das Ergebnis nicht überdeutlich ausfallen, eignen sich die Rundenanalysen von Jörg Sobetzi, um wirklich herauszufinden, ob Ihr längster Golfschläger Schläge spart oder kostet.

10. Kaufen Sie sich Facetape.
Die meisten Golfer können nicht spüren, wo genau sie den Ball getroffen haben. Facetape gibt Ihnen dieses Feedback so lange bis Sie es nicht mehr brauchen, weil Sie auch ohne Hilfe wissen, mit welchem Teil des Schlägerkopfes Sie den Ball getroffen haben. Alternativ kann man auch Trockenshampoo auf den Schläger sprühen. Dann sorgt der Ball für dunkle Flecken.

Facetape, manchmal auch Impact-Tape genannt, kann man im Internet für wenige Euros kaufen. Es ist eines der häufigst verwendeten Hilfsmittel in meinem Unterricht. Die Abdrücke hier sind übrigens nicht optimal, sondern zu niedrig. Sie wollen den Ball nicht mit dem Sweetspot des Drivers treffen, sondern mit dem sogenannten Hotspot, der liegt zwei Zentimeter höher.